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Der steile Weg nach unten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der steile Weg nach unten

Michael Blaschke

ISBN (Buch): 978-3-940627-11-7

Preis: € 13,00 (D)

 

 

Kurzbeschreibung:

Das Ehepaar Peter und Ida Breuer wünschen sich sehnlichst Nachwuchs. Nach jahrelangen Versuchen, auch mit ärztlicher Hilfe, kommt endlich das Wunschkind Karin.

Inzwischen geht Karin zur Schule und auf dem Heimweg passiert es. Sie passt nicht auf und läuft vor ein Auto. Die Mutter, gelernte Krankenschwester, pflegt sie zuhause.

Ihr Wesen verändert sich total...

 

 

Leseprobe:

Ida Breuer saß auf der Terrasse ihres Eigenheimes und ließ sich von den ersten Strahlen der Frühlingssonne verwöhnen. Sie wartete auf ihre Tochter Karin, die bald aus der Schule kommen musste. Die Kleine war mit ihren acht Jahren noch sehr verspielt und ließ sich von allen möglichen Dingen ablenken. Sie kam deshalb auch oft zu spät in die Schule und danach unpünktlich zum Mittagessen. Die Eltern hatten ihr ein Fahrrad geschenkt, damit sie den Schulweg besser und schneller bewerkstelligen konnte. Leider wurde ihr das schöne, neue und teure Fahrrad geklaut und sie musste wieder zu Fuß gehen.

Ida Breuer hörte Schritte auf dem Kiesweg, der von der Straße um das Haus auf die Terrasse führte. Sie glaubte, ihre Tochter Karin käme nach Hause. Sie war aufgestanden und wollte in die Küche gehen, als sie bemerkte, dass zwei Polizisten um die Ecke kamen. Sie blieb stehen und wartete mit ungutem Gefühl, was die beiden Männer zu sagen hätten.

„Sind Sie Frau Breuer?“, fragte der ältere der beiden.

„Ja, ich bin Ida Breuer, um was geht es denn?“

„Entschuldigen Sie, dass wir Ihr Grundstück betreten haben. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir gerne mit Ihnen im Haus reden.“

Ida trat zur Seite und mit einladender Handbewegung bat sie ihren Besuch ins Haus. Von der Terrasse ging es direkt ins Wohnzimmer.

„Bitte meine Herren, nehmen Sie Platz.“

Die Polizisten gingen auf die Einladung nicht ein. Der Ältere sagte: „Frau Breuer, wir müssen Ihnen mitteilen, Ihre Tochter Karin wurde auf dem Heimweg von der Schule von einem PKW erfasst und liegt mit schweren Kopfverletzungen im örtlichen Krankenhaus.“

Ida hielt sich die Hand vor den Mund, als wollte sie das Schreien auf diese Weise unterdrücken. Ihre Beine versagten und sie setzte sich auf die Couch. Ohne dass sie das wollte, bekam sie einen Weinkrampf und starrte vor sich hin. Es dauerte eine Weile. Die Beamten standen ratlos im Raum und ließen die Frau einfach weinen. Plötzlich stand sie auf, wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht und fragte mit leiser Stimme: „Wie konnte das geschehen, wie ist das passiert?“

„Den Fahrer des PKWs trifft nach dem bisherigen Kenntnisstand keine Schuld. Ihre Tochter ist ihm einfach vor das Auto gelaufen. Der Mann steht unter Schock, wir werden natürlich weiter ermitteln. Der Staatsanwalt wird einen Sachverständigen bemühen und alles wird seinen Weg gehen.“

Ida hatte sich etwas beruhigt und sagte: „Ich muss meinen Mann anrufen, dann fahre ich umgehend ins Krankenhaus.“

Sie ging in eine Ecke des großzügigen, mit schönen modernen Möbeln ausgestatteten Wohnzimmers, um zu telefonieren. Ihre Hände zitterten und sie schaffte es nicht eine Verbindung zu ihrem Mann herzustellen. Die Polizisten beobachteten sie besorgt und sahen sich an. Einer ging zu ihr und nahm ihr den Hörer aus der Hand.

„Frau Breuer, Ich werde Ihren Mann bitten, nach Hause zu kommen. Ist Ihnen das recht?“

Sie sagte nichts, setzte sich in einen kleinen Sessel, der an einem kleinen Tischchen stand. Der Polizist nahm das Telefon und drückte die Taste, die die Verbindung mit Herrn Breuer herstellte. Als sich Peter Breuer meldete, schilderte der Beamte behutsam den Sachverhalt und bat ihn nach Hause zu kommen, was Herr Breuer auch umgehend wollte.

Ida zog sich etwas Passendes an, um mit einem Taxi ins Krankenhaus zu fahren.

„Frau Breuer, es wäre besser, wenn wir Sie mit dem Dienstwagen ins Krankenhaus fahren.“

Sie hielt einen Augenblick inne und nickte dann zustimmend. Peter Breuer überlegte fieberhaft, was ihn wohl im Krankenhaus erwartete. Die Polizisten konnten zu Einzelheiten nichts sagen, hatten aber von einer Kopfverletzung gesprochen. Er malte sich verschiedene Szenen aus, was seiner Tochter zugestoßen sein könnte. Er erinnerte sich an Vorfälle, die er als Unfallberichte in der Zeitung las, die man im Moment bedauerte, um sie dann schnell wieder zu vergessen. Dass so etwas Schlimmes ausgerechnet seiner Familie passieren musste, empfand er als äußerst ungerecht. Seine Frau und er hatten sehr lange auf ein Kind warten müssen. Sie waren von einem Spezialisten zum Nächsten gelaufen. Das Einzige, was sicher war, waren die saftigen Honorare und bedauernde Mienen. Medizinisch gab es keinen Grund, warum Ida nicht schwanger wurde. Unverschämte Bemerkungen wie: „Sie müssen eben öfter ran“ oder „Ihre Frau muss Sie mehr stimulieren“, solche Äußerungen gehörten dazu und waren tatsächlich kostenlos. Ida war damals in einem Alter, das eine Empfängnis immer unwahrscheinlicher machte. Irgendwann klappte es dann doch und die Freude war riesengroß. Die künftigen Großeltern wurden informiert, auch Freunde und Bekannte. Nachstehende Untersuchungen machten es möglich, das Geschlecht des Kindes festzustellen.

Diese Bilder aus der Vergangenheit beschäftigten ihn auf der Fahrt ins Krankenhaus. Vor dem Eingang warteten seine Frau und ein Polizist, der bei ihr geblieben war. Peter setzte sich zu ihr auf die Bank, während der Beamte sich verabschiedete.

Sie wurden auf die neurochirurgische Intensivstation gewiesen. Ida saß zusammengesunken neben ihrem Mann und schaute ins Leere. Mit dem durchnässten Taschentuch versuchte sie ihr Gesicht in Ordnung zu bringen. Peter nahm sie in den Arm, streichelte unbeholfen ihr kurzes, dunkles Haar und beide gingen ihren Gedanken nach, ohne etwas zu sagen.

Der Oberarzt kam und bat das Ehepaar Breuer ins Arztzimmer. Der große, sehr schlanke, dunkelhaarige Mann saß am Schreibtisch und versuchte mit behutsamen Worten den Breuers den gesundheitlichen Zustand Ihrer Tochter mitzuteilen.

„Ihre Tochter hat sehr großes Glück gehabt, dass sie noch lebt.“

Er machte eine Pause und sah einen Moment aus dem Fenster, so, als wolle er sich überlegen, wie er den nächsten Satz formulieren solle.

„Wir haben bei ihrem Kind erhebliche Kopfverletzungen festgestellt. Wir müssen davon ausgehen, dass ihre Tochter zukünftig mit großen Beeinträchtigungen leben muss.“

„Was heißt das konkret?“, fragte Peter Breuer.

„Die tatsächlichen Behinderungen kann man erst zu einem späteren Zeitpunkt feststellen. Wir haben sie in ein künstliches Koma gelegt, weil wir glauben den Allgemeinzustand damit zu bessern.“

„Besteht denn die Möglichkeit, dass unsere Tochter wieder so wird, wie wir sie kennen?“, fragte Ida und wartete ungeduldig auf die Antwort des Arztes.

„Das müssen wir abwarten, dafür ist es noch zu früh“, wich der Arzt aus.

„Dürfen wir Karin denn sehen?“, fragte der Vater.

„Natürlich, Sie bekommen Schutzkleidung und dürfen sie durch ein Fenster sehen.“

Die Eltern konnten Karin kaum erkennen. Sie glich einem Wesen aus einer anderen Welt. Etliche Schläuche verbanden die kleine Patientin mit Geräten, die ihre Körperfunktionen kontrollierten. Ida hielt sich beim Anblick ihrer Tochter an ihrem Mann fest. Die kleine Karin war kaum zu erkennen. Der Oberarzt begleitete die Eltern wieder aus dem Sicherheitsbereich.

„Ich hoffe, ich habe Ihnen etwas geholfen. Alles Weitere bestimmen nicht wir, sondern die Zeit. Sie dürfen gewiss sein, wir werden alles tun, was in unserer Macht steht.“

Er verabschiedete sich und verschwand hinter der großen Tür, die auf die Intensivstation führte. Auf der Heimfahrt bekam Ida wieder einen Weinkrampf und Peter rief den Hausarzt Dr. Michels an. In kurzen Worten schilderte er die Situation, worauf sich der Arzt bereit erklärte, umgehend vorbeizukommen. Dr. Michels kannte die Vorgeschichte um die Bemühungen einer Schwangerschaft von Frau Breuer. Dieser Unfall traf die Eheleute besonders hart, darüber war sich der Hausarzt im Klaren.

Ida saß mit leerem Blick im Wohnzimmer und starrte vor sich hin. Der Arzt wusste, was zu tun war und verabreichte ihr intravenös ein Beruhigungsmittel. Dann brachte Peter sie zu Bett.

Die beiden Männer saßen noch länger beisammen und besprachen die Lage. Dr. Michels wollte von Peter wissen, was man ihm im Krankenhaus gesagt hatte.

„Ich war mit der Information des leitenden Arztes nicht zufrieden. Die Routine war zu spüren und wie die Zukunft unserer Tochter aussehen wird, konnte er nicht sagen. Er sprach von bleibenden Schäden.“

„Herr Breuer, eine Prognose nach so kurzer Zeit ist schwierig, es hat auch keinen Sinn, Ihnen und Ihrer Frau etwas vorzumachen. Ich bekomme als Hausarzt einen ausführlichen Bericht, dann kann ich Ihnen eine realistische Auskunft geben. Alles andere ist Spekulation.“

„Sie haben vollkommen Recht“, sagte Peter Breuer.

„Im Moment macht mir Ihre Frau weit mehr Sorgen. Ich komme morgen früh und sehe nach Ihrer Frau. Morgen ist Sonntag und ich nehme an, dass Sie zuhause sind.“

Er gab Peter Breuer die Hand und verließ das Haus. Es war gar nicht daran zu denken, am Montag am Arbeitsplatz zu sein. Als Geschäftsführer eines mittelständischen Maschinenbaubetriebes hatte er natürlich eine Vertretung, und doch war sein Zwangsurlaub für ein paar Tage ein ungünstiger Zeitpunkt. Doch er hatte ja momentan andere Sorgen und wollte sich mehr um sein Privatleben kümmern.

Er ging nach oben, ins Elternschlafzimmer, um nach seiner Frau zu sehen. Sie schlief fest und entspannt. Als er sie so beobachtete, fühlte er sich sehr zu ihr hingezogen. Es war eine stille, beständige Zuneigung. Die Stürme der Leidenschaft hatten sich mit der Zeit verflüchtigt. Ihre stürmischen Gefühle hatten eine schützende Bucht gefunden, einen Platz der Verlässlichkeit und Geborgenheit. Nach der Geburt ihrer Tochter waren sie eine richtige Familie, und all die Mühen, all die Hässlichkeiten, die sie erlebten, waren vergessen.

Auch beruflich ging es bergauf. Peter hatte sich vom Großhandelskaufmann zum Geschäftsführer hochgearbeitet, was ja naturgemäß auch nicht so einfach war. Sie hatten einen kleinen Freundeskreis, nette, zuverlässige Leute, die auch vom Alter gut zu den Breuers passten. Wie in jeder Ehe gab es hier und da Probleme, doch das war nie ein Grund gewesen, ihre Lebensgemeinschaft in Frage zu stellen.

Peter saß noch eine Weile am Bett seiner Frau, zog die schweren Vorhänge zu und ging ins Wohnzimmer. Er musste seine Eltern und Schwiegereltern anrufen. Sein Vater litt schon seit längerem an fortschreitender Demenz, seine Mutter war für ihr Alter noch sehr gut beieinander. Sie war sehr bestürzt und wollte sofort kommen.

„Mutter, komm bitte morgen früh ins Krankenhaus, wir treffen uns dort. Ida hat von Dr. Michels eine Spritze bekommen und schläft. Ich möchte sie nicht wecken.“

„Du hast Recht, lass sie schlafen, ist auch besser so. Wir treffen uns bei euch und fahren zusammen ins Krankenhaus. Ist dir das recht?“

Peter wollte noch etwas sagen, doch sie hatte schon aufgelegt. Er hing sehr an seiner Mutter. Als Einzelkind hatte sie dem kleinen Peter all das gegeben, was sie als Mutter geben konnte. Andererseits achtete sie darauf, ihn für seine Zukunft lebenstüchtig zu machen. Sein Vater spielte kaum eine Rolle in der Erziehung seines Stammhalters. Beruflich bedingt war er oft über Monate im Ausland und sah seine Familie nur selten. Später, als sein Sohn schon ein gestandener Mann war, wurde der Vater chronisch krank. Eine Vater-Sohn-Beziehung, wie es üblich war, war nie zustande gekommen. Peter erinnerte sich recht gut an einen großen Mann, der freundlich zu seinem kleinen Sohn heruntersah und der immer etwas mitbrachte, wenn er nach Hause kam.

Es gab keinen großen, freundlichen Vater mehr. Es gab nur noch einen alten, kranken Mann, ein Schatten seiner selbst, der unbeteiligt vor sich hin sah und immer eine braune, abgetragene Wollweste trug. Er kannte auch niemanden mehr, auch wenn seine Frau meinte hin und wieder klare Augenblicke zu erkennen.

Seine Schwiegereltern konnte er nicht erreichen. Sie waren in den Urlaub gefahren.

Ida wachte auf, sah auf die Uhr und wunderte sich, am späten Nachmittag im Bett zu liegen. Es war nur ein kurzer Augenblick der Orientierungslosigkeit. Die Wirklichkeit traf sie wie eine Keule. Sie erinnerte sich an Dr. Michels, der ihr eine Spritze gegeben hatte, so dass sie zur Ruhe kam. Wo war ihr Mann? Sie stand auf, zog sich einen Bademantel an und ging ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief, und ihr Mann war sitzend auf der Couch eingeschlafen. Sie wollte ihn nicht wecken, doch er war aufgewacht und sah sie überrascht an.

„Du bist aufgestanden?“, fragte er und rieb sich die Augen.

„Ja, ich fühle mich besser“, sagte sie und ging in die Küche. Sie kam kurz danach mit Kaffee und Geschirr auf einem Tablett zurück. Schweigend tranken sie den Kaffee.

„Ich habe meine Eltern angerufen. Mutter kommt alleine, eine Nachbarin kümmert sich solange um Vati. Wir fahren dann mit ihr ins Krankenhaus. Ist dir das recht?“ Er sah sie fragend an.

„Ja, ja, es ist gut.“ Sie sah ihn etwas unsicher an, lächelte ein wenig, setzte sich zu ihm und sagte nichts. Beide wollten über ihr Unglück nicht sprechen. Es war eine stille Übereinkunft.

Am nächsten Morgen stand Peters Mutter vor der Tür. Sie hielt einen kleinen Blumenstrauß in der Hand und voll Mitgefühl umarmte sie ihre Schwiegertochter. Beim gemeinsamen Frühstück sprachen sie über mögliche Probleme, die auf sie zukommen könnten. Das Gespräch wurde sehr sachlich geführt, obwohl es Ida schwer fiel. Sie kamen überein, das traurige Thema nicht unnötig auszuwalzen, da keiner wusste, wie sich Karins Zustand entwickeln würde.

Idas Schwiegermutter verstand es, alles sehr behutsam anzusprechen. Sie kannte ihre Schwiegertochter und ihr sensibles Innenleben. Beide Frauen verstanden sich gut und Peter Breuer profitierte indirekt davon.

Die tägliche Arbeit und Pflege, die sie für ihren Mann aufbringen musste, dessen Demenz sich kontinuierlich weiter entwickelte, hatte sie für das Leid anderer feinfühliger, verständnisvoller gemacht. Sie wusste aber auch, dass die tägliche Pflege ihre Kräfte voll vereinnahmte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch sie Hilfe brauchte.

Auf der Fahrt ins Krankenhaus wurde nichts gesprochen, jeder war mit sich selber beschäftigt. Auf der Intensivstation mussten sie lange warten. Ein Notfall nahm das gesamte Personal in Anspruch. Der Oberarzt konnte nur das sagen, was er schon am Vortag gesagt hatte. Es hatte sich an Karins Zustand nichts verändert. Alle merkten, dass weitere Fragen nichts brachten. Durch den Notfall war es auch nicht möglich, das Kind zu sehen. Es war für Alle enttäuschend, so nach Hause zu fahren. Die Hilflosigkeit war spürbar. Peters Mutter fuhr wieder nach Hause, zu ihrem Mann.

Gerade als Breuers das Haus betraten klingelte das Telefon. Anna Dam, eine langjährige Freundin von Ida, war am Apparat. Anna und Ida waren Krankenschwestern und hatten sich am Arbeitsplatz kennengelernt. Obwohl Ida seit Jahren nicht mehr arbeitete, hatten sie die Freundschaft gepflegt. Sie trafen sich unter der Woche, je nach Zeit und Möglichkeit. Anna hatte einen Sohn, war geschieden und alleinerziehende Mutter. Ihr Sohn stand kurz vor der Pubertät und der Alltag mit Ihm war nicht einfach.

Ida bat ihren Mann, das Gespräch anzunehmen. Sie hatte nicht die Kraft, ihrer Freundin ihr Unglück zu schildern.

Peter ging in sein kleines Büro und sprach dort mit Anna. Kurz, und in sachlichem Ton, schilderte er die Lage. Anna wollte sich wieder melden, wenn es ihrer Freundin besser ginge. Sie wusste, dass es im Moment wohl nicht passend wäre, zu kommen.

Nach dem Mittagessen wollten Peter und Ida im städtischen Park einen Spaziergang machen, um sich abzulenken. Man hatte einen künstlichen See mit Bänken angelegt, die zum Verweilen einluden. Sie gingen den Kinderspielplätzen aus dem Weg und fanden eine Bank an einer weniger belebten Ecke des Sees. Sie beobachteten die Menschen, die das schöne Sommerwetter nutzten. Geredet wurde kaum. Hin und wieder kamen Frauen mit Kindern an der Hand oder im Kinderwagen vorbei. Dann drückte Ida die Hand ihres Mannes, um ihren Schmerz an ihn weiterzugeben.